CUPS als Server konfigurieren
Mit einem CUPS-Server kann der eisfair-Server Drucker im Netz bereitstellen, die von anderen Geräten wie PCs oder Smartphone/Tablets unter den meisten Betriebssystem nutzbar sind. CUPS ersetzt auf eisfair das bisherige LPRNG-Drucksystem.
Nach Installation des cups-Paketes ist dieses im CUPS-Service-Menü zu aktivieren:
START_CUPS='yes' START_CUPS_CLIENT='no'
Die Verwaltung und Konfiguration des CUPS-Server geschieht über die CUPS-eigene WebGUI, die mit http://<hostname oder ip des eisfair server>:631 aufgerufen wird, wozu in der eisfair-Kofiguration des CUPS-Servers die folgenden Einstellungen notwendig sind:
CUPS_SERVER_WEB_CONNECT_FROM='192.168.1.0/24' CUPS_ACTIVE_WEB_GUI_ALLWAYS='yes'
CUPS_SERVER_WEB_CONNECT_FROM legt fest, welche Geräte im lokalen Netz Zugriff auf die WebGUI erhalten.
CUPS_ACTIVE_WEB_GUI_ALLWAYS (de-)aktiviert die WebGUI des CUPS-Servers.
Bestimmte Aktionen in der CUPS-Server-WebGUI wie das Anlegen von Drucker, Auftragslisten bearbeiten etc. erfordern eine Authentifizierung. Für administrative Aufgaben wie dem Anlegen oder Bearbeiten von Druckern ist eine Anmeldung als root erforderlich; eine Anmeldung als user erlaubt eigene Druckaufträge zu bearbeiten.
Beim Anlegen von Druckern ist es in der Regel notwendig, einen Treiber in Form einer PPD-Datei anzugeben. Eisfair enthält diverse Druckertreiberpakete über die das HowTo Druckertreiber-Pakete Auskunft gibt. Zum Anlegen eines Druckers nutzt man den Punkt Drucker hinzufügen auf der Seite Verwaltung der WebGUI.
Auf dem eisfair-Server selbst, kann eine Datei nach Anlegen eines Druckers nun mit
lpr -P <Druckername> <Datei>
gedruckt werden. Ist die zu druckende Datei schon für den gewählten Drucker aufbereitet, sollte mit
lpr -o raw -P <Druckername> <Datei>
gedruckt werden, damit die Datei nicht ein weiteres Mal gefiltert, sondern nur durchgeleitet wird.
CUPS beinhaltet für viele Formate eine interne Filterung, so dass man die zu druckende Datei nicht vorab mittels Ghostscript konvertieren muss.
Übernahme der Druckerkonfiguration aus dem LPRNG-Paket
Im LPRNG-Paket über die Konfigurationsoptionen
- LPRNG_LOCAL_PARPORT_PRINTER
- LPRNG_LOCAL_USBPORT_PRINTER
definierte lokale Drucker sollten von CUPS als lokale Drucker erkannt und zur Auswahl beim Anlegen eines neuen Druckers angeboten werden.
Über die Konfigurationsvariablen
- LPRNG_REMOTE_PRINTER
des LPRNG-Paketes wurde Netzwerkdrucker definiert, wobei hier zwischen
- LPD/LPR kompatibler Drucker
- Telnet/Netcat Drucker (z. B. HP Jet direct)
unterschieden wurde.
LPD/LPR-Drucker wurden über die Optionen
LPRNG_REMOTE_PRINTER_1_IP='192.168.1.99' LPRNG_REMOTE_PRINTER_1_QUEUENAME='AUTO'
definiert. In CUPS ist hier LPD/LPR-Host oder -Drucker anzuwählen und auf der Folgeseite der Druckereinrichtung die Adresse lpd://192.168.1.99/AUTO anzugeben.
Telnet/Netcat Drucker wurden über die Optionen
LPRNG_REMOTE_PRINTER_1_IP='192.168.1.99' LPRNG_REMOTE_PRINTER_1_PORT='9100'
konfiguriert. In Cups ist in diesem Fall AppSocket/HP JetDirect auszuwählen und auf der nächsten Seite die Adresse socket://192.168.1.99:9100 einzutragen.
CUPS enthält aus Kompatibilitätsgründen die gleichen Kommandozeilentools wie das LPRNG-Drucksystem, wobei es hier in Spezial/Einzelfällen Abweichungen bei den Kommandozeilenoptionen gibt. Skripte, die diese Tools wie z. B. lpr nutzen, benötigen in aller Regel keine Anpassung beim Umstieg von LPRNG auf CUPS.
Einrichtung eines Druckers
In den folgenden bebilderten Schritten wird die Konfiguration eines Druckers beschrieben:
Nach Aufruf der CUPS-WebGUI unter http://<hostname oder ip des eisfair servers>:631 wird die Seite „Verwaltung“ aufgerufen und der Button „Drucker hinzufügen“ betätigt.
Es werden erkannte lokale (USB, serielle und Parallelport) Drucker, erkannte Netzwerk-Drucker und andere Netzwerkdrucker zur Auswahl angeboten.
Andere Netzwerkdrucker umfasst verschiedene Anschlussprotokolle bzw. Druckservertypen:
- AppSocket/HP Jet direct (üblicherweise auf Port 9100)
- Internet Printing Protocol (https) (Standardport: 443)
- LPD/LPR-Host oder -Drucker (Standardport: 515)
- Internet Printing Protocol (ipp) (Standardport: 631)
- Internet Printing Protocol (http) (Standardport: 80)
- Internet Printing Protocol (ipps) (Standardport: 443)
- Windows Printer via SAMBA
–> „Weiter“
Falls ein anderer Netzwerkdrucker ausgewählt wurde erscheint die Maske zur Eingabe der Adresse, die auch Beispiele enthält; hier noch einige weitere:
- AppSocket/HP Jet direct (Standardport: 9100)
- socket://192.168.1.99:9100
- socket://printserver.local.lan:9103
- Internet Printing Protocol (https) (Standardport: 443)
- LPD/LPR-Host oder -Drucker (Standardport: 515)
- lpd://192.168.1.99/AUTO
- lpd://hp.local.lan/pr1
- Internet Printing Protocol (ipp) (Standardport: 631)
- ipp://192.168.1.98/printers/monolaserA3
- ipp://cupsserver.local.lan/printers/farblaser
- Internet Printing Protocol (http) (Standardport: 80)
- http://192.168.1.98:631/printers/monolaserA3
- http://cupsserver.local.lan:631/farblaser
- Internet Printing Protocol (ipps) (Standardport: 443)
Näheres ist der Dokumentation zum entfernten Drucker oder Druckserver zu entnehmen.
–> „Weiter“
In diesem Fenster gibt man nun weitere Daten ein:
- Name, mit dem der Drucker angesprochen wird.
- Beschreibung des Druckers (optional)
- Ort des Druckers (optional)
- Freigabe: Soll der Drucker im lokalen Netz verfügbar sein?
–> „Weiter“
Abschliessend wird das Druckermodell und damit der zu verwendende Treiber ausgewählt. Für manche Drucker existieren durchaus auch mehrere Treiber in unterschiedlichen Druckertreiberpaketen:
–> „Drucker hinzufügen“
Die Seite „Drucker“ der CUPS-WebGUI listet alle konfigurierten Drucker auf; dort können auch weitere Einstellungen vorgenommen werden.
En netzwerkfähiger Drucker kann in CUPS auf verschiedene Weisen eingebunden werden:
- CUPS erkennt ihn und bietet diesen als Gefundenen Netzwerkdrucker an.
- Manuelle Konfiguration über Andere Netzwerkdrucker, z. B. über lpd oder socket.
Es ergibt sich hierbei nun ein Verhaltensunterschied, ob man den ersten oder zweiten Weg geht. Bindet man den Drucker nach der ersten Methode ein, bietet CUPS den Clients diesen Drucker nur an, wenn er angeschaltet ist, bei der zweiten Art, sehen die Clients diesen Drucker immer.